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Louisiana ist berühmt für seine Plantagen und mindestens eines dieser historischen Anwesen sollte auf jeder Südstaatenreise mit im Programm stehen. Lasst euch von der Architektur ihrer prächtigen Herrenhäuser faszinieren und genießt einen Spaziergang im Schatten der alten Eiche. Nehmt Euch aber immer auch die Zeit für Blick hinter die Kulissen und lernt von der Geschichte der vielen tausend Menschen, die als Sklaven einen hohen Preis für den Reichtum ihrer Besitzer zahlten.
Von New Orleans aus ist Destrehan die erste Plantage an der historischen Old River Road. Ihr beeindruckendes Herrenhaus datiert auf 1787 und gilt damit als das älteste Plantagenhaus der gesamten Region. Eines der spannendsten Kapitel in der Geschichte des Anwesens ereignete sich direkt mit Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs, als die Plantage von der Organisation Freedman’s Bureau in eine Kolonie für die nun freien Sklaven umgewandelt wurde. In der Rost Home Colony fanden sie Unterkunft und Verpflegung und bis 1866 auch Pflege für die Alten und Kranken unter ihnen. Während dieser Zeit dokumentierte das Freedman’s Bureau die Namen, das Alter, frühere Besitzer und Angehörige von rund 2.000 Sklaven, die nach Destrehan kamen. Nachdem diese historischen Aufzeichnungen beinahe ein Jahrhundert lang im Nationalarchiv lagerten, machten es sich die aktuellen Betreiber von Destrehan zur Aufgabe, die Einträge zu digitalisieren.
Schließt Euch der Unheard Voices Tour an und lernt bei der Besichtigung des Haupthauses auch von der Rolle der Destrehan Plantation während der Sklavenrevolte von 1811. Aufhören lässt auch die Geschichte der ursprünglichen Besitzer der Plantage Marie Celeste Robin de Logny und ihrem Ehemann Jean Noel Destrehan, einem der erfolgreichsten Zuckerproduzenten von St. Charles Parish und einer der treibenden Kräfte bei der Gründung des Staates Louisiana. Letzteres bezeugt etwa ein von Präsident Thomas Jefferson persönlich unterzeichnetes Originaldokument, das zur Ausstellung gehört.
Die Destrehan Plantation hat täglich, mit Ausnahme von Mardis Gras, Ostern, Thanksgiving und Weihnachten, von 09:30 Uhr bis 16:30Uhr geöffnet. Freitags bis sonntags sogar bis 17:30 Uhr. Die erste Tour startet um 10:00 Uhr, die letzte jeweils 1,5 Stunden vor Schließung.
Destrehan Plantation
13034 River Rd
Destrehan, LA 70047
Webseite: www.destrehanplantation.org
Vielleicht sind es Kinobilder, die euch nach Evergreen locken. Django Unchained, Abraham Lincoln: Vampire Hunter oder Roots sind nur einige Hollywood-Produktionen, denen das Anwesen mit seinem prächtigen Haupthaus als Kulisse diente. Und das aus gutem Grund: Evergreen verfügt über den am besten erhaltenen Plantagenkomplexes im gesamten Süden. 37 Gebäude des Anwesens werden im National Register of Historic Places geführt, darunter 22 Sklavenhütten. An kaum einem anderen Ort lässt sich die Vergangenheit derart nachempfinden wie hier.
Evergreen ist ein Ort, der sich seiner Vergangenheit stellt. Mehr noch haben es sich die heutigen Besitzer der bis heute aktiven Zuckerrohrplantage zur Aufgabe gemacht, die Geschichten der mehr als 400 Männer, Frauen und Kinder, die hier im Laufe von 150 Jahren versklavt wurden, auf Basis einer umfangreichen Datenbank zu erzählen. In Jahrelanger Arbeit wurden Nachlassinventare, Erbschaftsaufzeichnungen, Kaufbriefe sowie sakramentale Aufzeichnungen der Erzdiözese New Orleans, in denen Taufen und Beerdigungen verzeichnet sind, durchforstet, sorgfältig ausgewertet und dokumentiert. Zusammengefasst ergeben diese Daten ein sehr klares Bild darüber, zu welchen Tätigkeiten die versklavten Menschen herangezogen wurden, über ihre verwandtschaftlichen Netzwerke, Familienbeziehungen und Herkunftsorte. Die Entanonymisierung der Männer, Frauen und Kinder, die Evergreen Plantation ihr Zuhause nannten, öffnet der Welt ein wichtiges Fenster in die Vergangenheit und Nachfahren den Blick auf ihre Familiengeschichte.
Führungen werden derzeit keine angeboten.
Evergreen Plantation
4677 LA-18
Edgard, LA 70049
Webseite: www.evergreenplantation.org
Anders als auf den weiter südlich in Louisiana gelegenen Plantagen, wurde auf der Frogmore Plantation Baumwolle angebaut. Auf eurer Tour besichtigt ihr insgesamt acht historische Gebäude und lernt über den Plantagen-Alltag in den frühen 1800er Jahren aus Sicht der Besitzer, der Sklaven und ihren Kindern. Während im Haupthaus ein Guide im Kostüm der Plantagenbesitzerin zu Wort kommt, wird im historischen Küchenhaus über die Entstehung der heutigen Südstaatenküche gesprochen und in der Zuckerrohr-Ausstellung anhand einer historischen, von Maultier betriebenen Mühle der Prozess zur Gewinnung des weißen Goldes beschrieben. Blickt in die Hütte eines Aufsehers und lauscht den geheimen Gesängen der Sklaven. Bei schönem Wetter laden gemütliche Plätze mit Blick auf die Baumwollfelder zu einem Picknick ein. Höhepunkt der Tour ist die seltene Gelegenheit zur Besichtigung einer historischen Dampf-Baumwollentkörnungsmaschine, wie sie den Prozess der Baumwollherstellung ab 1884 revolutionierte. Ihre hochmoderne Schwester wird euer letzter Stopp auf der Cotton Then & Now Tour. Auf Frogmore wird bis heute Baumwolle angebaut. Im Herbst verlassen bis zu 900 Ballen täglich die Fabrik. Solltet ihr Frogmore besuchen, wenn die Bänder stillstehen, ersetzen Videos das Live-Erlebnis.
Die Öffnungs- und Tourzeiten auf Frogmore variieren je nach Saison. Bitte informiert euch vor eurem Besuch auf der Webseite der Plantage.
Frogmore Cotton Plantation & Gins
11656 US-84
Ferriday, LA 71334
Webseite: www.frogmoreplantation.com
Herzstück der Greenwood Plantation ist das 1830 von William Ruffin Barrow im neoklassischen Stil erbaute Haupthaus. Umgeben von 28 Säulen verkörpert es den Inbegriff der klassischen Südstaatenarchitektur. Das ursprüngliche Haus brannte in den 1960er Jahren bis auf die steinernen Säulen und die Eingangstreppe nieder, konnte aber weitestgehend originalgetreu wieder aufgebaut werden. Das Feuer unbeschadet überstanden haben die Jahrhunderte alten, moosbewachsenen Eichen, die in Alleen um das Haus angereiht sind. Filmfans werden in Greenwood eine beliebte Kulisse wiedererkennen. Die Plantage war unter anderem in Streifen wie „Louisiana“, „Fackeln im Sturm“, „GI Joe II“ und „Jeepers Creepers III“ zu sehen. Einige Requisiten könnt ihr im Rahmen euer Besichtigungstour bewundern.
Wenn ihr euch den Traum einer Übernachtung auf einer Plantage erfüllen wollt, seid ihr auf Greenwood genau richtig. Die elf Gästezimmer des Bed & Breakfast verteilen sich auf mehrere luxuriöse Villen, jedes mit einer eigenen Veranda mit Blick auf den majestätischen Eichenpark. Morgens werdet ihr mit einem ausgiebigen Südstaatenfrühstück verwöhnt. Ihr sucht nach einem Insidertipp für Louisiana? Die Greenwood Plantation wird euch nicht enttäuschen.
Aufgepasst: Greenwood Plantation bietet keine festen Tourzeiten an. Solltet ihr an einer Führung interessiert sein, müsst ihr diese vorab über die Website buchen.
Greenwood Plantation
6838 Highland Road
St. Francisville, LA 70775
Webseite: www.greenwoodplantation.com
Staunen und genießen lautet die Überschrift für euren Besuch auf Houmas House. Alleine für die wunderschöne Gartenanlage solltet ihr mindestens eine Stunde Zeit einplanen. Herzstück dieser ehemaligen Zuckerrohrplantage ist das Herrenhaus. Nach aufwändigen Restaurationsarbeiten erstrahlt es heute wieder in seinem Ursprünglichen Glanz der 1830er Jahre. Gut möglich, dass euch seine Säulen verzierte Fassade bekannt vorkommt. Auf Houmas House wurde schon so mancher Film gedreht, darunter der Psycho-Klassiker Wiegenlied für eine Leiche (engl. Originaltitel: Hush…Hush, Sweet Charlotte) mit Bette Davis in der Hauptrolle. Auf einer Tour durch die Mansion bekommt ihr u.a. das Zimmer zu sehen, in dem der Hollywood-Star während der Dreharbeiten residierte. Zuletzt spielte Houmas House eine Nebenrolle in The Green Book.
Im Mittelpunkt der geführten Tour durch das Herrenhaus steht selbstverständlich die 250-jährige Geschichte der Plantage. Der heutige Besitzer ist ein begeisterter Kunstsammler und versteht es, jeden Raum als Museum für seine reichen Schätze zu nutzen. Drei Restaurants haben landesweit die Aufmerksamkeit der Gastronomiekritiker auf sich gezogen und wurden zu den besten Restaurants des Landes gewählt: das Latil’s Landing Restaurant, das Carriage House Restaurant und das Dixie Café. Zu gemütlichen Stunden bei gepflegten Drinks laden die Turtle Bar und der Weinkeller von Houmas House ein. Wer nach einem genussvollen Abend nicht mehr fahren will, hat am besten bereits eines der luxuriösen Gäste-Cottages auf Houmas House gebucht.
Houmas House & Gardens Plantation
40136 LA-942
Darrow, LA 70725
Webseite: www.houmashouse.com
Auf Laura taucht ihr in die Geschichte einer kreolischen Plantage ein. Wenngleich zwölf Gebäude des Anwesens im National Register gelistet sind, geht es auf Laura weniger um Haus und Garten als um die vier Generationen einer Familie, die hier gelebt hat – manche Mitglieder weiß, andere schwarz, teils frei, teils versklavt. Während einer Tour hört ihr intime Berichte von Frauen, Kindern und Sklaven, die auf den handgeschriebenen Memoiren der namensgebenden, 1861 auf der Plantage geborenen Laura Locoul basieren. Wie eindringlich man sich auf der Laura Plantation mit der eigenen Historie auseinandersetzt, bezeugt auch die umfangreiche Dokumentation, die den mehr als 400 Sklaven, die zwischen 1808 und 1860 auf Laura lebten, Namen gibt und stetig in ein digitales Archiv übertragen wird. Heute ist die Laura Plantation eine von vielen Attraktionen im Staat, die sich ihrer Geschichte stellen. Als sie 1994 erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet wurde, war sie die bis dahin erste und einzige Plantage, die als fester Bestandteil ihrer Touren auf die eigene Sklaven-Vergangenheit einging. Seit 2014 ergänzt die Dauerausstellung „From the Big House to the Quarters: Slavery on Laura Plantation“ das umfangreiche Erlebnis eines Besuches auf Laura.
Lauras Plantation hat täglich, außer an Feiertagen, für Besucher geöffnet. Die erste Tour, wahlweise in englischer oder französischer Sprache, startet um 10:00 Uhr, die letzte um 15:30 Uhr.
Laura Plantation: Louisiana’s Creole Heritage Site
2247 LA-18
Vacherie, LA 70090
Webseite: www.lauraplantation.com
Die Melrose Plantation erzählt die faszinierende Geschichte von Marie-Thérèse Coincoin. 1742 als Sklavin geboren, wurde sie ihrem Besitzer von dem Franzosen Claude Thomas Pierre Metoyer abgekauft und freigelassen. Metoyer und Coicoin pflegten seit 19 Jahren eine Beziehung und hatten 10 gemeinsame Kinder. Mit der Freiheit schenkte der Franzose Marie-Thérèse auch ein Stück Land, auf dem sie zusammen mit einigen ihrer Söhne unter anderem Tabak und Mais anbaute. Mit dem auf diesem Wege erarbeiteten Vermögen kaufte sie selbst Sklaven und schließlich auch das Land, auf dem ihr Sohn die Melrose Plantation gründete. Über zwei Generationen konnte die Plantage erfolgreich ausgebaut werden, bis der Urenkel von Coincoin und Metoyer die Geschäfte an die Wand fuhr und die Melrose Plantage an die Familie Hertzog verkaufen musste. Die Nachkommen der Familie Metoyer leben bis heute am Cane River und sind stolz auf ihr Erbe und ihre Kultur.
Doch hier endet die Geschichte der Melrose Plantation nicht. Lernt weiter, wie die Plantage den Amerikanischen Bürgerkrieg überstand, wie Fanny Hertzog die Melrose Freedman School gründete und die spätere Besitzerin Carmelite Garrett Henry den Weg ihrer Köchin Clementine Hunter zur gefeierten Künstlerin begleitete. Einige ihrer Werke könnt ihr im African House, eines der neun historischen Gebäude auf der Melrose Plantage, besichtigen.
Melrose hat jeweils donnerstags bis sonntags zwischen 10:00 Uhr und 15:00 Uhr für euch geöffnet. Die Touren beginnen jeweils um 10:15 Uhr, 11:15 Uhr, 12:15 Uhr und 13:15 Uhr.
Melrose Plantation
3533 LA-119
Melrose, LA 71452
Webseite: www.melroseplantation.org
Ein Besuch der Myrtles Plantation ist nichts für schwache Nerven, denn hier herrscht im wahrsten Sinne des Wortes der Geist vergangener Zeiten. Viele frühere Gäste wollen den Spuk mit eigenen Augen gesehen haben. Überzeugt Euch selbst. Die Myrtles Plantation hat sieben Tage die Woche für Besucher geöffnet und bietet zwei geführte Tour Optionen an. Tagsüber führen euch die Guides durch die unteren sechs Zimmer des Haupthauses und erläutern die Geschichte des über 220 Jahre alten Anwesens. Mittwoch bis Samstag stehen abendliche Mystery-Touren auf dem Programm, die euren Blick mit schauerlichen Anekdoten auf die Bewohner der Plantage lenken, deren Geister Myrtles nie verlassen haben sollen. Wie etwa die der kleinen Chloe. Einem Sklavenmädchen, dessen schemenhafte Gestalt sogar auf dem Bild einer National Geographic-Aufnahme zu erkennen sein soll. Eine Postkarte mit dem Motiv ist im Souvenirshop erhältlich.
Ein besonderes Erlebnis so oder so verspricht die Übernachtung in einem der 19 Gästezimmer von Myrtles Plantation, wahlweise in einer der historischen Suiten im Haupthaus, in den charmanten Garden Rooms, einem eigenen kleinen Cottage oder dem großzügigen Privathaus. Eine geführte Tour und das Frühstück sind für Hotelgäste im hauseigenen Café Elta im Nächtigungspreis inkludiert.
The Myrtles Plantation
7747 US-61
St Francisville, LA 70775
Webseite: www.myrtlesplantation.com
Auf Oak Alley erwartet euch eine der berühmtesten Bilder der Südstaaten. Die Eichen gerahmte Allee, an deren Ende ein Herrenhaus steht, dessen Säulen anmutig in der Sonne strahlen und ihrem Betrachter auf den ersten Blick verraten, dass sie auf großen Wohlstand erbaut wurden. Auf einer Tour durch das Big House lernt ihr über die Geschichte der Zuckerrohrplantage, ihre Besitzer und über die Hunderten Männer, Frauen und Kinder, auf dessen Leid die Pracht Oak Alleys basiert. Eine gesonderte Ausstellung in den ehemaligen Sklaven-Unterkünften der Plantage geht noch einmal näher auf dieses wichtige Thema ein. Unternehmt einen Spaziergang durch den Garten, entdeckt die Spuren der Vergangenheit und taucht voll und ganz in die bewegte Historie dieses Ortes ein. Bringt mindestens drei Stunden Zeit mit nach Oak Alley. Vielleicht sogar eine ganze Nacht. Auf Oak Alley stehen neun überaus komfortable Cottages für Übernachtungsgäste bereit. Ebenfalls gut zu wissen: Oak Alley verfügt über ein eigenes Restaurant, das morgens ein typisches Südstaatenfrühstück serviert und über die Mittagszeit mit Klassikern der Cajun/Creole Küche überzeugt.
Oak Alley hat täglich für Gäste geöffnet, mit Ausnahme von Neujahr, Mardi Gras (Fasching), Thanksgiving und Weihnachten. Die erste Tour durch das Big House startet um 09:00 Uhr, die letzte um 16:30 Uhr – aber aufgepasst, die Kasse schließt bereits um 16:00 Uhr.
Oak Alley Plantation
3645 LA-18
Vacherie, LA 70090
Webseite: www.oakalleyplantation.org
Die Oakley Plantation ist das Herzstück des Audubon State Historic Site und erzählt Euch nicht nur die Geschichte ihrer Besitzer Pirrie, sondern lässt Euch das Anwesen durch die Augen von John James Audubon sehen. Der Künstler kam 1821 nach St. Francisville. Mr. und Mrs. Pirrie hatten ihn damit beauftragt, ihrer Tochter Elisa Pirrie Zeichenunterricht zu geben. Nach nur vier Monaten kam es zum Zerwürfnis zwischen den Eltern und dem Lehrer und Audubon kehrte nach New Orleans zurück. Ob seine Bemühungen bei der jungen Pirrie gefruchtet haben, ist bis heute unbelegt. Jedoch verließ er Oakley mit 32 neuen Vogelgemälden im Gepäck, die später in seinem Buch „Die Vögel von Amerika“, einem der wichtigsten naturkundlichen Werke aller Zeiten, Platz fanden. Während seines Aufenthaltes teilte sich John James Audubon mit der Familie Pirrie die Annehmlichkeiten des im klassischen, zwar aufwändigen, dennoch schlichten Kolonialstil erbauten Haupthauses. Seine Räume wurden umfangreich restauriert und spiegeln das Aussehen wider, das sie hatten, als Audubon dort wohnte. Zwei Sklavenhütten, die sich in geringer Entfernung von der Rückseite des Hauses befinden, geben einen Einblick in die Lebensweise der Arbeiter auf der Plantage. Neben dem Haupthaus, der Küche und der Gartenanlage sind sie Teil der geführten Tour. Mit Ausnahme von Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr hat die Oakley Plantage täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr für euch geöffnet.
Oakley Plantation at Audubon State Historic Site
Oakley House, 11788 LA-965
St Francisville, LA 70775
Webseite: www.lastateparks.com
Einige Meilen nördlich der Hauptstadt Baton Rouge legt sich das West Feliciana Parish an das Ufer des Mississippi River und beheimatet mit der Rosedown Plantation State Historic Site ein atemberaubend schönes Anwesen. Die ursprünglichen Besitzer der Baumwollplantage, Daniel und Martha Turnbull, machten aus ihrem Wohlhaben kein Geheimnis und statteten das 1835 fertiggestellte Haus vorzugsweise mit teuren Möbeln aus Europa oder dem amerikanischen Nordosten aus. Viele Originale haben den Bürgerkrieg unbeschadet überstanden und können bis heute auf Rosedown besichtigt werden. Nicht weniger beeindruckend präsentiert sich der Garten, in dessen Details nach aufwändigen Rekonstruktionsarbeiten heute wieder die Handschrift von Martha Turnbull zu erkennen ist. Sie selbst ließ sich bei der Gestaltung von den Gärten inspirieren, die sie während ihrer Hochzeitsreise in Frankreich und Italien gesehen hatte. Neben dem überaus eleganten Haupthaus stehen mit dem Küchenhaus und dem Milchhaus zwei weitere historische Gebäude für eine Besichtigung offen. Auf einer Tour erfahrt ihr, dass Daniel und Martha Turnbull das Schicksal von 450 Sklaven bestimmten. Die Plantage blieb bis in die 1950er Jahre in Familienbesitz.
Die Rosedown Plantation State Historic Site hat täglich von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr für euch geöffnet, mit Ausnahmevon Thanksgiving, Weihnachten und Neujahr.
Rosedown Plantation State Historic Site
12501 LA-10
St Francisville, LA 70775
Webseite: www.lastateparks.com
Viel Land ist von der ehemaligen Zuckerrohr-Plantage nicht mehr übrig, dafür umso mehr Geschichte. Das von dieser heute so viele Details bekannt sind, verdanken wir der ausführlichen Dokumentation der Familie Weeks, die Shadows-on-the-Teche über 120 Jahre von 1834 bis 1958 besaß – eine Zeitspanne, die Jahrzehnte vor den Bürgerkrieg beginnt und bis in die Ära der Amerikanischen Bürgerrechtsbewegung hineinreicht. Bei einem Rundgang über das Anwesen, zu dem das ehemalige Plantagenhaus und ein malerischer Garten am Ufer des Teche gehört, wird euch die vollständige Geschichte erzählt, die sich hier in New Iberia zugetragen hat. So beleuchtet die Tour nicht nur sehr umfassend das Leben der Weeks-Familie, sondern geht zu gleichen Teilen auf das Leben der Menschen ein, die hier unter einem brutalen System der Versklavung schufteten. Lernt wie diese Männer, Frauen und Kinder nicht nur den Reichtum ihrer Besitzer, sondern auch eine Gemeinschaft, Kultur und Bräuche aufbauten, die die Bayou-Region bis heute prägen. Ebenso zollt die Ausstellung den Nationen der Atakapas-Ishak und Chitimacha Respekt, den Ureinwohnern von New Iberia. Bis zum Frühjahr hat das Anwesen für Besucher geschlossen. Voraussichtlich ab April 2023 werden wieder Touren angeboten.
Shadows on the Teche
320 E Main St
New Iberia, LA 70560
Webseite: www.shadowsontheteche.org
Ursprünglich als Indigo-Plantage angelegt, wurde ab 1831 Zuckerrohr auf Southdown angebaut. Bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg war sie eine von 86 florierenden Plantagen im Terrebonne Parish, die „das weiße Gold“ produzierten. 1979 stellte sie als Letzte den Betrieb ein. Über 110 Jahre ihrer Geschichte war Southdown im Besitz der Familie Minor, die ihr bei einem Besuch des Anwesens besser kennenlernen werdet, jedenfalls dann, wenn ihr auf einer Führung durch das Haupthaus in ihre privaten Räumlichkeiten blickt.
Zudem erwarten euch zwölf unterschiedliche Ausstellungen, die nicht nur die rund 230 Jahre alte Geschichte der Plantage und ihrer Bewohner beleuchten, sondern über das kulturelle wie industrielle Erbe der Region erzählen. Neben den Museumsausstellungen gibt auch das Haus selbst durch seine Architektur und sein Design Aufschluss über das Leben in Süd-Louisiana. Der rosa-grüne Anstrich entspricht etwa dem Farbverständnis der Familie Minor von 1893.
Aufgrund von Unwetterschäden wird das Haupthaus derzeit umfangreich renoviert. Die Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2023 geplant.
Southdown Plantation
1208 Museum Drive
Houma, LA 70360
Webseite: www.southdownmuseum.org
Die Namensgeberin der Plantage ist Josephine Ferry, eine geborene Aime. Sie und ihr Mann kauften die Plantage 1840 von der Mitgift ihres Vaters. Valcour Aime galt als einer der reichsten Männer des Südens und wurde auch „Ludwig XIV. von Louisiana“ genannt. Der enorme Reichtum der Familie spiegelt sich bis heute auf dem Anwesen wider. Die Familie hatte sogar eine eigene Schmalspurbahn, mit der sie das Zuckerrohr von den Feldern transportierte. Überreste ihrer Trasse sind bis heute zu erkennen. Das überaus prächtige Herrenhaus ist von einer riesigen Gartenanlage umgeben. Historikern zufolge waren 30 Sklaven für die Pflege des Parks nötig. Einige mächtige Eichen waren schon vor Josephine und ihrem Mann da und sollen bis zu 300 Jahre alt sein. Der größte Baum misst einen Umfang von mehr als sieben Metern.
Auch Josephines Schwester Felicite Emma legte ihre Mitgift in den Bau einer Plantage an. Nach der Heirat mit Septime Fortier kauften sie das Nachbargrundstück von St. Joseph und begannen 1850 mit der Errichtung der Felicity Plantation.
Nach dem Bürgerkrieg erwarb Joseph Waguespack zunächst St. Joseph und 1899 schließlich auch die Schwesternplantage Felicity. Beide Anwesen sind bis heute im Besitz der Großfamilie und betreiben aktive Zuckerrohrplantagen. Darüber verdienen sie sich sowohl St. Joseph als auch Felicity regelmäßig als Kulisse großer Hollywoodstreifen ein Zubrot. Unter anderem sind die Plantagen in Twelve Years as a Slave, Skeleton Key oder Queen Sugar zu sehen.
Reguläre Führungen werden täglich zwischen 10:00 und 15:00 Uhr zur vollen Stunde angeboten. Ein besonderes Erlebnis erwartet euch alljährlich im Oktober, wenn sich die Häuser und Guides auf den sogenannten Mourning Touren im traditionellen kreolischen Trauerkleid des 18. und 19. Jahrhunderts präsentieren.
St. Joseph Plantation & Felicity Plantation
3535 LA-18
Vacherie, LA 70090
Webseite: www.stjosephplantation.com
Die Whitney Plantation widmet sich als einziges Museum seiner Art der Geschichte der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Während andere Plantagen dieses dunkle Kapitel ihrer Historie mit einzelnen Ausstellungen beleuchten, geht es in Whitney um nichts anderes. Im Zentrum eures Besuches steht daher nicht die herrschaftliche Mansion, sondern die vielen Generationen von versklavten Afrikanern und ihren Nachkommen, durch deren Ausbeutung im Anbau von Indigo, Reis und Zucker ihre Besitzer großen Reichtum erlangten. Nehmt an einer geführten Tour teil und geht auf eine Zeitreise vom Beginn des transatlantischen Menschenhandels, das tägliche Leben eines Sklaven auf den Plantagen, über den langen Weg der Befreiung und wie die Geschichte das Land bis heute prägt. Alternativ könnt ihr die Whitney Plantation per Audiotour erleben. Diese ist auch auf deutsch verfügbar. Neben den zahlreichen im Original erhaltenen Gebäuden der Plantage, darunter auch eine Kirche und die Unterkünfte der Slaven, informieren Monumente, Skulpturen und Ausstellungen über das, was auf Whitney und anderswo in den USA geschah. Nutzt die Gelegenheit, die Guides alles zu fragen, was ihr schon immer zu diesem Thema wissen wolltet. Sie verfügen über enormes Wissen, das sie gerne mit Euch teilen.
Die Whitney Plantation ist von Mittwoch bis Montag von 9:30 bis 16:15 Uhr für Besucher geöffnet.
Whitney Plantation
5099 LA-18
Edgard, LA 70049
Webseite: www.whitneyplantation.org
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MEHR ERFAHRENAuf dem Computer, Tablet oder Smartphone, blättert durch unsere digitalen Broschüren und entdeckt alles, was New Orleans & Louisiana zu bieten haben. Neben Hintergrundinformationen findet Ihr in den aktuellen Visitors Guides auch verschiedene Listen mit Anbietern für Führungen, Hotels, Transfers, Restaurants und vielem mehr. Lasst Euch inspirieren und plant Eure nächste Rundreise nach Louisiana & New Orleans.
Fremdenverkehrsbüro Louisiana
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